Die Abtreibung: Pro- und Contra- Argumente

Umstrittene Abtreibung: Was ist das genau? In diesem Artikel wirst du erfahren, was eine Abtreibung genau bedeutet und wie sie durchgeführt wird. Ein besonderer Schwerpunkt wird auf die Frage gelegt, unter welchen Voraussetzungen die Abtreibung zulässig ist. Außerdem schauen wir uns an, wie oft abgetrieben wird.

Die Abtreibung, auch Schwangerschaftsabbruch genannt, ist die vorzeitige, unnatürliche Beendigung einer Schwangerschaft. Dabei wird das heranwachsende Kind aus dem Bauch der Mutter entfernt und stirbt. Du kannst dir vorstellen, dass die Abtreibung bis heute hoch umstritten ist und in vielen Ländern ganz unterschiedlich gehandhabt wird. Ob man ein ungeborenes Kind durch medizinische Eingriffe abtöten darf, wirft auf vielen Ebenen eine ganze Menge Fragen auf.

Die eine richtige Lösung gibt es in diesem Konflikt nicht, das zeigen schon die weltweit völlig unterschiedlichen Regelungen zur Abtreibung. Da es aber um menschliches Leben geht, ist es wichtig, die Debatte ernsthaft und ausgewogen zu führen.

Um eine Abtreibung vorzunehmen, gibt es verschiedene Methoden. Die häufigsten Methoden sind die Absaugmethode und der Abbruch der Schwangerschaft mithilfe von Medikamenten. Bei der Absaugmethode wird das ungeborene Kind über die Scheide mit einem stumpfen Röhrchen abgesaugt. Bei der medikamentösen Abtreibung führen die Medikamente dazu, dass die Gebärmutter das ungeborene Kind ausstößt.

Wann eine Abtreibung zulässig ist

Ob und unter welchen Voraussetzungen eine Abtreibung möglich ist, ist von Land zu Land unterschiedlich. In Deutschland ist der Schwangerschaftsabbruch grundsätzlich unter Strafe gestellt. Ausnahmen ermöglichen aber in drei Fällen eine straffreie Abtreibung:

  1. Die Schwangere nimmt an einer Schwangerschaftskonfliktberatung teil und hält drei Tage Bedenkzeit ein. Dann ist ein legaler Abbruch bis zur 12. Schwangerschaftswoche möglich.
  2. Wenn die Schwangerschaft die Folge einer Sexualstraftat ist, darf ebenfalls bis zur 12. Schwangerschaftswoche eine Abtreibung vorgenommen werden.
  3. Wenn wegen Komplikationen die Gesundheit einer Schwangeren ernsthaft in Gefahr ist, dann kann der Abbruch bis zum Ende der Schwangerschaft vorgenommen werden.

96% der Abtreibungen werden aufgrund der Nr. 1 vorgenommen.

In anderen Ländern gibt es ganz unterschiedliche Regeln zur Abtreibung. In vielen Ländern, wie etwa Bolivien oder Chile, ist die Abtreibung grundsätzlich verboten und nur dann erlaubt, wenn die Gesundheit der Frau in Gefahr ist. Andere Länder hingegen, wie etwa die Niederlande, erlauben die Abtreibung sogar bis zur 22. Schwangerschaftswoche.

Abtreibungen sind häufiger als gedacht

Wenn du raten müsstest, wie oft, glaubst du, werden Abtreibungen in Deutschland vorgenommen? Die Zahlen werden dich vermutlich überraschen: Auf 100 Geburten im Jahr 2015 folgten 13,25 Abtreibungen. Mehr als jede 10. Schwangerschaft wurde damit abgebrochen.

Pro-Argumente für die Abtreibung

  • Selbstständige Entscheidung: Frauen sollten über ihren Körper, der sich durch eine Schwangerschaft stark verändert, selber entscheiden können. Sie sollen nicht zu einer ungewollten Schwangerschaft gezwungen werden.
  • Gesundheitsrisiko: Einige Schwangerschaften verlaufen nicht wie geplant. Für die Schwangere kann das Lebensgefahr bedeuten. Das Recht auf Leben eines ungeborenen Kindes überwiegt nicht dem Recht auf Leben der Mutter.
  • Abdriften in die Illegalität: Sind Abtreibungen verboten, werden diese vielfach unprofessionell und illegal vorgenommen, was hohe Gesundheitsrisiken für die Schwangere birgt.
  • Behinderung: Kinder mit schwersten Behinderungen, die sowohl das Leben der Eltern als auch des Kindes stark beeinträchtigen, können frühzeitig abgetrieben werden.

Contra-Argumente gegen die Abtreibung

  • Lebensrecht: Auch ein ungeborenes Kind, das noch im Entwicklungsstadium ist, hat ein volles Lebensrecht.
  • Religiöse Motive: Viele argumentieren hier, dass nur Gott Leben geben und nehmen kann. Der Mensch darf nicht selbstständig Gott spielen.
  • Optionen nach der Geburt: Ungewollte Kinder können zur Adoption freigegeben werden und müssen nicht abgetrieben werden. Das Leben des Kindes ist wichtiger, als eine „Lifestyleentscheidung“, wonach das Kind gerade nicht in die Lebensplanung passt.

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